Hilfen für Trauernde und Tröstende

 

Does und Don'ts im Überblick –
Faustregeln zum Umgang mit Trauernden
Hilfe entgegenbringen, nicht nur anbieten

 

Rückzug liegt in der Natur der Trauer, deshalb nicht warten, dass Trauernde sich melden, sondern selber hingehen. Anrufen, nicht sagen: Ruf mich an, wenn du mich brauchst. Sich nicht bitten lassen, sondern da sein!  
Einmal ist keinmal
  Bei Hilfsangeboten und Versuchen, mit den Trauernden in Kontakt zu treten, mit Ablehnung rechnen und sie trotzdem (ohne gekränkt zu sein) mehrmals wiederholen. Die ausgestreckte Hand, die ihnen zeigt, dass sie nicht vergessen und verlassen sind, tut Trauernden vielleicht gut, auch wenn sie nicht einschlagen. Und: Was vorgestern noch abgelehnt wurde, wird morgen vielleicht gern genommen. Trauer ist ein Prozess.
Beim ersten Mal tut’s weh
  An Fest-, Jahres-, Geburts- und Todestagen an die Trauernden denken und sie dann nicht allein lassen - Alles, was sie zum ersten Mal ohne die Verstorbenen erleben müssen, ist besonders schwer.
Den Verlassenen verlässlich sein: klare Ansagen
  Trauernde sind Verlassene, daher klare Verabredungen treffen, statt neue Ungewissheiten und Enttäuschungen zu produzieren. Keine vagen Zusagen machen, sondern: sagen, was und wann ich nicht kann, und genau so deutlich ankündigen, wann ich kommen oder was ich tun werde – und das dann zuverlässig einhalten.
 
  Aus: Kerstin Lammer (2007). Trauer verstehen. Neukirchener Verlagshaus.